Tag 8 der Fussballeuropameisterschaft in Österreich und der Schweiz. Seit gestern bin ich mir nicht sicher, ob Bundesbern noch existiert oder ob die Hauptstadt von der orangefarbenen Welle erfasst und die Aare hinutergespült wurde. Oder ob es seit gestern vielleicht Grachten in Bern gibt und Cannabiskonsum legalisiert wurde. Der gestrige 4:1-Sieg der Niederländer hat die Stadt in schieren Ausnahmezustand versetzt. Nachdem die Gastgeber-Nati am Mittwochabend viel zu früh ausgeschieden ist, haben die Schweizer in der Holländischen Equipe neue Helden gefunden. Und da rot und orange im Farbkreis direkt nebeneinander liegen, wurde das Trikot ("s Liebli") bei vielen kurzerhand ausgetauscht und man fiebert und feiert jetzt mit den Oranjes. Für uns Deutsche ein schwer nachvollziehbares Phänomen.
Mein Schweizer Fussball-Wortschatz erweitert sich in diesen Tagen stetig. Von Schweizerdeutsch kann man an dieser Stelle aber nicht sprechen, stattdessen wimmelt es in der Schweizer Fussball-Sprache von grossartigen Anglizismen. Am Anfang war es doch befremdlich, dass der Schweizer keinen Elfmeter kennt, sondern ausschliesslich einen Penalty. Und dass man sich trifft, um "den Match zu luage". Von Ecke und Abseits ist an dieser Stelle ganz zu schweigen, die werden hierzulande nämlich von ihren englischen Brüdern "Corner" und "Offside" vertreten.
In zwei Tagen sage ich dann auf wiedersehen zu Goalie, Nati und Köbi. Dann hat mich Deutschland wieder. Für einen ganzen Sommer.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen