Samstag, 29. September 2007

Trimm-dich

Nach einem wirklich sehr entspannten Samstagvormittag (Frühstück - Markteinkauf - Milchkaffee in der Sonne) kamen wir auf die glorreiche Idee, bei dem schönen Wetter ein wenig Sport zu betreiben. Ganz locker ein bisschen laufen gehen, so der Plan. Also sind wir dem Tipp eines Fribourg-Kenners gefolgt, uns ins 'Vallée de Gotteron' zu begeben, dort sei es bilderbuchartig schön. Die Sportschuhe geschnürt machten wir uns auf den Weg in das besagte Tal, dass sich unmittelbar an den unteren Teil der Altstadt anschließt. 50 Minuten sollte die vorgeschlagene Strecke ungefähr in Anspruch nehmen, bei wohlgemerkt "mäßigem" Tempo. Nach einiger Zeit ohne jegliche sportliche Betätigung erschien uns das machbar. Am Eingang zum Tal wurden wir durch ein Schild gewarnt, dass der offizielle Wanderweg gesperrt sei, wegen Steinschlägen und Erdrutschen. Kurzerhand fragten wir eine Gruppe von Spaziergängern, die ebenfalls auf dem Weg in Richtung Schlucht zu sein schienen, ob das Schild tatsächlich eine Bedeutung hätte. Das wurde einstimmig verneint, daraufhin wünschten wir uns gegenseitig noch kurz "bonne chance" für den weiteren Weg und liefen mutig hinein in die schroffe Felsschlucht. Der Weg blieb allerdings nicht lange besonders eben, sondern führte uns immer höher hinauf, über Treppen, Wurzeln, schmale Wege und Brücken, vorbei an kleinen Wasserfällen entlang der steilen Felswände. Das ohnehin schon mäßige Tempo mussten wir daher ziemlich häufig noch weiter drosseln, um nicht einen der doch recht steilen Abhänge hinunterzustürzen.

Die Landschaft des Tals ist wirklich atemberaubend schön. Mitten durch den Wald führte uns die Strecke dann letztendlich doch beinahe unerwartet an eine Straße. Wir folgten weiter der Wegbeschreibung, die wir bekommen hatten, zurück in Richtung Fribourg. Und das war doch noch ein ganzes Stück... Diesmal führte uns der Weg über Felder mit einem unglaublichen Blick auf die schneebedeckten Berge, vorbei an Kühen und sagenhaften Apfelbäumen. Wer jetzt glaubt, wir seien stundenlang unterwegs gewesen, der hat Recht: Tatsächlich kamen wir nach exakt 95 Minuten wieder an der Kathedrale an. Total alle, aber total glücklich. Seitdem hängen wir rum und können uns nicht mehr bewegen. Deshalb sage ich an dieser Stelle auch schon gute Nacht. Um zehn machen wir spätestens das Licht aus und legen die schmerzenden Beine hoch. Fotos gibt es leider keine. Wir mussten aufgrund der Beschaffenheit der Laufstrecke unterwegs Ballast abwerfen und die Kamera bot sich da an...

Freitag, 28. September 2007

gut essen. punkt.

Mesdames et messieurs, man kann tatsächlich sehr gut essen in Fribourg! Fünf Minuten zu Fuß bergabwärts, schräg gegenüber von der Kathedrale befindet sich punkt. Ein kleiner aber wirklich sehr feiner Thailänder, bei dem an großen dunklen Holztischen getafelt wird und man den flinken Köchen dabei zusieht, wie sie ein buntes Allerlei im Wok zu köstlich duftenden Gerichten zusammenschwenken. Meine Mädchen: Euch hätte dieser Abend fabelhaft gefallen, da bin ich mir ganz sicher! Zum Abschluss haben wir uns noch an eine ausgefallene Fribourger Bierspezialität herangewagt: "Eve", das Litschi-Bier der städtischen Brauerei "Cardinal". Tatsächlich sehr litschi-ig, aber so pappensüß, dass ich seit wir wieder zurück sind an der Wasserflasche hänge, weil das Zeug fürchterlich durstig macht.

Der Abend hat sich ein bisschen nach Großstadt angefühlt. Ein bisschen.

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Mittwoch, 26. September 2007

Wo studieren Mister + Miss Schweiz 2006?

Natürlich an der Universität Fribourg! Das habe ich von meinem Fachbereichsleiter erfahren und ich glaube, Miss Schweiz heute sogar auf der Toilette getroffen zu haben. Hurra. Wer mal gucken möchte: http://www.miguelsanjuan.ch/ und http://www.chri.info/. Das sind auch schon die Neuigkeiten dieses Tages, den ich komplett auf dem Campus verbracht habe, von acht bis fünf. Drei Vorlesungen, ein Seminar und eine Mittagspause lang. Die Ausbeute des Tages: Zwei Reader, zwei Hausaufgaben, eine Seminargruppe und die ersten drei Gesichter, zu denen ich auch Namen kenne.

Ich bin übrigens bereits seit gestern telefonisch nur noch über die Schweizer Handynummer zu erreichen, die ich euch geschickt habe. Merci +

Dienstag, 25. September 2007

Bienvenue à Fribourg

Fribourg hat mich in den vergangenen Tagen mit einer Riesenportion Freundlichkeit, unglaublich schönem Wetter und zu-viel-Französisch-auf-einmal begrüßt. Pünktlich zum ersten, echten Uni-Tag ist es nun grau, regnerisch und kalt. Seit gestern bin ich jetzt eine richtige Studentin, habe einen verrückten, digitalen Studentenausweis, mit dem man bis auf Telefonieren glaube ich wirklich alles machen kann, ich weiß, wo auf jedem Flur die Badezimmer sind und habe einen, meinen, Stundenplan. Der sieht für mich momentan noch ziemlich entspannt aus - und donnerstags habe ich komplett frei. Leider bleibt es mir nicht erspart, im kommenden Semester einige BA-Kurse nachzholen und so werde ich in meinen Vorlesungen zum ersten Mal in meinem Leben nicht als Küken sitzen. Morgen um acht geht die erste Vorlesung los. Pünktlich um acht. So früh war ich seit der Schule nicht mehr in einer Lehrveranstaltung. Meine Fakultät namens Pérolles ist übrigens hypergalaktischcool. Supermodern und total schick.

Und die Menschen hier sind unglaublich freundlich. Als Berliner kommt man sich da schon von Natur aus fast ein bisschen unfreundlich vor. Sogar die Damen beim Imma-Amt habe ich auf Anhieb ins Herz geschlossen, weil sie sich so liebevoll und schnell um jedes Mini-Mini-Mini-Anliegen kümmern.


Und weil Berlin trotzdem die coolste Stadt der Welt ist, habe ich bei der swiss gerade die ersten Flüge gebucht: Vom 25. bis 28. Oktober bin ich über's Wochenende da - hurra!